Harl’s stompin’ BBQ Sauce

Schon seit einiger Zeit habe ich mich gefragt, wie denn eine relativ fruchtige und auch herzhafte BBQ Sauce zusammenpassen würde, vor allem eine Sauce, die reproduzierbar aus Grundzutaten herstellbar wäre.

Es gibt ja viele BBQ Saucenrezepte dort draußen, bei denen es erstmal losgeht, dass man Ketchup xy mit scharfer Sauce abc kombinieren soll, usw. usw. – aber was, wenn der Hersteller von abc oder xy die Rezeptur ändert oder die Produktion einstellt? Dann ist dieser Geschmack nicht mehr exakt widerzugeben. Nicht so bei Harl’s stompin’ BBQ Sauce – hier ist alles aus Basiszutaten, die man quasi überall bekommen kann.

Rezept:

  • 2-3 Zwiebeln
  • 2 Scheiben geräucherter Schweinebauch (ohne Knorpel/Knochen) (ca. 100g)
  • 1000g passierte Tomaten
  • 1 Glas Schattenmorellen (mit Flüssigkeit), Kirschen auf etwaige Kirschkerne überprüfen!
  • 5 EL Weißweinessig
  • 250g Packed Brown Sugar (oder falls man den nicht hat: Rohrzucker, dann aber etwas weniger – der PBS hat ein nicht ganz so süsses, aber malziges Aroma, von daher braucht man bei anderem Zucker weniger in der Menge für den gleichen Süßeeffekt)
  • 3 TL Salz
  • 2 TL Knoblauchpulver 2 Knoblauchzehen (ggf. geräucherter Knoblauch, ist aber kein muss)
  • 1 TL Ingwer
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Piment
  • 1/2 TL Liquid Smoke (optional)
  • 1,5 TL Chipotle oder 3-5 getrocknete Birdseye Chilis (je nach gewünschtem Schärfegrad), alternativ andere Chilis im Schärfegrad zwischen 100.000 und 225.000 Scoville

Zubereitung:

Fleisch und Zwiebel grob würfeln, scharf mit etwas Butter anbraten und anschließend die restlichen Zutaten zugeben. Gut umrühren, aufkochen lassen, wieder gut rühren und dann bei geringer Hitze 2-3 Stunden lang köcheln und einkochen lassen.

Danach noch mit dem Zauberstab zerkleinern (wenn man klein genug geschnitten hat, kann man dies auch weglassen – je nach Geschmack) oder durch ein Sieb passieren.

Liebhaber von Rauchgeschmack können hier optional noch 1/2 TL an Flüssigrauch hinzutun (ist aber kein absolutes Muss).

Die Sauce abfüllen und mindestens 2 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Besonders gut macht sich die Sauce zum Glasieren für Ribs, Armadillo Eggs, usw.

Die Sauce ist gekühlt mind. 6 Monate haltbar (i.d.R. aber schneller aufgegessen), wobei ich aber keine Haftung dafür übernehme. Wer selber kocht, haftet auch selber – bei mir ist die Sauce noch nicht schlecht geworden, aber das kann und will ich nicht für die ganze Welt garantieren (vor allem hat nicht jeder seinen Kühlschrank im Bereich 1-3°C).

13 thoughts on “Harl’s stompin’ BBQ Sauce

  1. Hallo Harl,

    zu dem Rezept hätte ich mal zwei Fragen: Wenn man sich an das Rezept hält (was die Mengenangaben angeht), wie viel fertige Sauce kommt dabei heraus? Und: Woher bekomme ich das Etikett um die nachgebaute Sauce kenntlich zu machen?

    • Kommt ganz drauf an, ob man passiert oder nur püriert und wie weit man die Sauce einreduzieren lässt. Bei mir kommen üblicherweise sowas um 1l Sauce raus – ich stell einfach genügend Gläser zur Verfügung 🙂

      Und für das Etikett – muss ich erst auf meinem Computer suchen, ich schicks dir dann zu.

  2. Danke Dir!

    Ja, das Du mir das nicht auf 0,1l sagen kannst wieviel dabei ‘rumkommt. Aber so ne Dimension zu haben ist halt ganz günstig. Ich neige sonst zu Übertreibungen und kann mich vor bereitgestellten Vorratsbehältnissen nicht mehr bewegen. 🙂

  3. Moin Harl,

    ich habe am Wochenende dein Sossenrezept auch einmal probiert und ich muss sagen ich bin richtig zufrieden mit dem Ergebnis.
    Ich habe das Ganze auch ungefähr so weit reduziert bis ein Liter Soße raus kam.

    ICh habe nur anstatt getrockneter Chilis Frische verwendet und noch eine Habanero zu den 4 Birdeye gegeben. Am Ende das Ergebnis noch mit 18 Jahre alte Single Malt etwas verfeinert. Dafür habe ich aber aufs Liquid Smoke verzichtet.

    • Klingt nach einer leckeren und erwachsenen Variante – wobei ich persönlich Saucen lieber “mild” mache. Nachschärfen geht ja, bloss nachträglich für Capsaicin-Allergiker verträglich machen, ist etwas schwierig.
      Und ja, den Liquid Smoke braucht es auch nicht unbedingt. Ich verwende mittlerweile auch statt den Birdies auch eher Chipotle (geräucherte Jalapenos) und lass den Liquid Smoke einfach ersatzlos weg. Durch geräucherten Bauch und die geräucherten Chilis ist genug Rauchgeschmack in der Sauce 🙂

  4. Moin Harl!

    So, ich hab’s am Wochenende auch endlich mal geschafft, das Rezept auszuprobieren…
    War ich am Anfang noch eher skeptisch wurde der Geruch mit fortschreitendem Kochen schon immer besser 😀
    Und erstaunlicherweise schmeckt sie sogar unserem BBQ-Saucenverweigerer in unserem Haus (was ich bei mancher Industriesauce aber auch nachvollziehen kann).
    Jetzt geht’s ans persönlichen Feintuning 😉

    Allerdings ist meine Sauce wohl sehr flüchtig geraten – kaum macht man ein Glas auf ist es nur Momente spaeter leer…

    • Freut mich, wenn euch das Rezept zusagt. Mir geht’s mit den Fertigsaucen ähnlich – ich hab zwar noch welche daheim, aber ich muss da langsam mal aufs Verfallsdatum gucken…

    • Im Grunde kann man das selbst entscheiden, indem man die Sauce bis zu dem gewünschten Eindickungsgrad einkochen lässt (aber vorsicht, nach dem Pürieren kann es sein, dass die Sauce anbrennt, wenn man nicht ab und an umrührt!)

  5. Ich habe Deine Sauce über das Grillsportverein-Forum gefunden, musste sie prompt nachkochen und möchte jetzt hier einfach mal Danke sagen. Sie ist wirklich äußerst lecker! Ich wusste beim ersten Mal nicht, daß “packed brown sugar” etwas anderes als Rohrohrzucker ist, dementsprechend wurde meine Sauce wirklich sehr süß und mir musste ein weiteres Tomatenpäckchen helfen.

    Aber diese Sauce zusammen mit Armadillo-Eggs: Ein absoluter Traum! 🙂

  6. Moin Harl,

    wir haben gestern die diesjährige Grillsaison eingeläutet und da ich nun bestimmt vier Jahre in Folge deine vorzügliche BBQ-Sauce koche, wollte ich das mal zum Anlass nehmen, dir ein großes Lob dafür dazulassen. Kommt immer klasse an und ich fülle mittlerweile vorsorglich kleine, leere Marmeladengläser mit der Sauce, um sie Gästen mitgeben zu können. Erfahrungsgemäß wird immer nach dem Rezept gefragt.

    Grüße!

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